BFMC-EV
Image default
Tieren

Wie wird man Kammerjäger?

Kammerjäger ist eigentlich die umgangssprachliche Beschreibung für den Beruf des Schädlingsbekämpfers, der in der Schweiz Desinfektor genannt wird. Ein Kammerjäger ist im Wesentlichen für die Bekämpfung von Schädlingen in geschlossenen Räumen zuständig, – entfernt aber auch Wespennester an der Dachrinne oder außen am Haus.

IHK-anerkannter Ausbildungsberuf

Der Kammerjäger ist ein von der IHK anerkannter Ausbildungsberuf, der dort „Schädlingsbekämpfer“ genannt wird. Ein Schädlingsbekämpfer schützt Menschen, Tiere, Pflanzen, Vorräte, aber auch Gebäude und die Umwelt vor Schädlingen aller Art. Ggf. führt der Schädlingsbekämpfer (Kammerjäger) auch objekt- und bedarfsgerechte Bekämpfungsaktionen durch.

Die Ausbildung zum IHK-geprüften Schädlingsbekämpfer dauert 3 Jahre.

Üblicherweise absolviert eine solche Ausbildung in einem Betrieb, welcher sich mit Schädlingsbekämpfung beschäftigt, z.B. bei www.langer-schaedlingsbekaempfung.de in Köln.

Abwechslungsreiche Ausbildung

Die Ausbildung ist abwechslungsreich, da sich Kammerjäger / Schädlingsbekämpfer mit zahlreichen unterschiedlichen Aufgaben beschäftigen müssen, z.B.:

  • Taubenabwehrgitter auf Dächern befestigen

  • Schabenfallen in Speiseräumen einrichten

  • Rettungswagen gegen Milben behandeln

  • Biologische Lockmittel in Köderboxen austauschen

  • Mit Ordnungsämtern Vorgehen gegen lokale Rattenplagen abstimmen

  • Chemische Bekämpfungsmittel sicher einsetzen und aufbewahren

  • Kunden die Handhabung von selbst nutzbaren Mitteln erläutern

  • In Gastrobetrieben Einsätze dokumentieren

  • Klebefallen gegen Insekten installieren

  • Giftfreie Köderblöcke installieren, um Mäusebefall oder Rattenbefall zu erkennen

Wer Schädlinge bekämpfen will, muss für die Bekämpfung von Wirbeltieren (z.B. Mäuse und Ratten) eine Erlaubnis einholen. Auch ein Sachkundenachweis in Sachen Pflanzenschutz kann für die Tätigkeit erforderlich sein.

Beispielhafte Ausbildungsinhalte im Betrieb sind beim Schädlingsbekämpfer z.B.:

  • Wie man Schädlingsbefall erkennt

  • Wie man den befallenen Ort eingrenzen kann und die Stärke des Befalls zutreffend einschätzt

  • Wie man Ursachen für Befall erkennt

  • Nach welchen Kriterien man die Vorgehensweise ausrichtet

  • Wann biologisch und wann chemisch vorgegangen werden sollte

  • Wie man Gefahrstoffe auswählt, lagert, transportiert, anwendet und auch entsorgt

  • Welche rechtlichen Grundlagen und Normen bei der Schädlingsbekämpfung gelten

  • Wie und wo man mit Behörden richtig kooperiert

  • Wie man Außenbereich und Innenbereich gegen Zulauf und/oder Zuflug von Schädlingen absichert

  • Wie man physikalische und biotechnische Verfahren einsetzt

Berufsschule ergänzt praktische Ausbildung

In der Berufsschule werden überdies ergänzende Kenntnisse vermittelt: Wie man z.B. dauerhafte Maßnahmen im Vorratsschutz von Lebensmitteln in Betrieben plant und umsetzt oder wie man Pilzbekämpfungsmaßnahmen im Bautenschutz entwickelt und umsetzt. Berufsschulunterricht kann im Blockunterricht oder an einem oder zwei Tagen in der Woche erteilt werden.